Wertschätzen statt Wegwerfen

Was können VerbraucherInnen, Unternehmen, und Kommunen tun, um Abfall von Anfang an zu vermeiden? 
Bis zum 27.07.2020 konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen beim Bundesministerium für Umwelt einreichen. Wir haben mit euch diskutiert, eure Ideen gesammelt und geschlossen abschickt. 

Wir haben BürgerInnenbeteiligung (ein bisschen) einfacher gemacht

Abfallsvermeidungsprogramm

Das AVP von 2013 enthält Ansätze der Regierung zur Abfallvermeidung. Die Fortschreibung ist in Arbeit und findet unter Einbezug 
der Öffentlichkeit statt.

Einbezug der Öffentlichkeit

Die Fortschreibung umfasst 118 Seiten zu verschiedenen Themenbereichen. Kommentare können nur per Post oder DE-Mail
eingereicht werden.

Der Hackathon

Um euren Ideen ein Plattform zu geben, organisierten wir online Diskussionen zu verschiedenen Themen der Abfallver-
meidung und reichten die Ideen ein.

Ideen und Vorschläge für mehr Abfallvermeidung

Lebensmittel

  • Aufklärungskampagnen über die Kosten von Lebensmitteln.
  • Auf die Resourcenfreundlichkeit von Produkten hinweisen (die Geschichte hinter dem Produkt).
  • Digitale Apps nutzen, um mehr Transparenz zu schaffen und Informationen zu verbreiten.
  • Eine stylische, wiederverwendbare “Beste-Reste-Box” mit einem Pfandsystem in die Kampagne “Restlos genießen” mit aufnehmen.
  • Die Biotonne als “Werbeplakat” für Abfallvermeidung einsetzen.
  • Verrückte Idee: eine “smarte” Biotonne, die das Gewicht von Lebensmittelabfällen misst, sodass Bewohner diese über Zeit verfolgen können.
  • Vernetzung und Austausch untereinander, um Formate und Initiativen zu entwickeln, die die Problematik Kindern, Schülern und Studenten näher bringen.
  • Einrichtung von Schulgärten.
  • Das Bestellsystem von Kantinen in Kindergärten und Schulen von “Opt-out” zu “Opt-in” umstellen.
  • Gezielt “krummes” Obst und Gemüse kaufen.
  • Gerichte im Voraus planen um eine Einkaufsliste zu schreiben.
  • Auch bei online Bestellungen schauen, was noch da ist bevor Nachschub bestellt wird.
  • CO2-Verbrauch von Lebensmitteln bei Klimatarier berechnen.
  • Eigene Abfälle beobachten und Kaufverhalten anpassen.
  • Mehrere kleinere Einkäufe machen, wenn der wöchentliche Einkauf durch schwere Planung viel Abfall generiert.
  • Keinen unnötig großen Kühlschrank anschaffen- das spart Platz, Energie, und verleitet nicht zum überflüssigen Einkauf.
  • Sich mit der Thematik “Verfallsdatum” auseinander setzen und vor dem Wegschmeißen testen, ob Produkte noch genießbar sind.

Verpackungen

Das deutschlandweite Label „Einmal ohne, bitte“ reduziert Verpackungsabfälle beim täglichen Lebensmitteleinkauf sowie Takeaway durch die Förderung des verpackungsarmen Einkaufens mit eigenen mitgebrachten Behältnissen.

  • Maßnahmen prüfen, um 100% Mehrweganteil bei Getränkeverpackungen zu erreichen.
  • Maßnahmen prüfen, wie Kleinstverpackungen durch positive oder negative Verhaltenssteuerungen vermieden werden können.
  • Klare Regelung zur Definition des Begriffs “regional” entwickeln und schützen.
  • Klare Ökodesign Kriterien formulieren.
  • Entwicklung eines Leitfadens zu Nachfüllen und Wiederverwenden im Handel.
  • Kommunen können einheitliche Mehrweg-Pfandsysteme für
    Take-Away-Verpackungen von Speisen und Getränken einführen und dafür sorgen, dass diese in möglichst vielen Gastronomiebetrieben Anwendung finden.
  • Kommunen schaffen eine (unabhängige) Beratungsstelle für Gastronom*innen und Einzelhändler*innen. Mögliche Beratungsfelder: Mehrwegsysteme und andere Einsparpotenziale bei Verpackungen am PoS, verpackungsarme Logistik, Endkund*innensensibilisierung.
  • Der Umgang mit kundeneigene Behältnissen und Mehrwegsystemen wird in die allgemeine Hygieneschulung der Gesundheitsämter aufgenommen. Es gibt ein bundesweit gültiges Merkblatt, das den Umgang mit kundeneigenen Behältnissen klar regelt.
  • Bundesweite Aufklärungskampagnen mit (Hygiene)informationen, Verbrauchertipps und guten Beispielen um Verpackungsmüll zu reduzieren und Wertstoffe der richtigen Verwertung zukommen zu lassen.
  • Maßnahmen zur öffentlichen Unterstützung von Vereinen (z.B. Zero Waste Vereine) zur Sensibilisierung prüfen, um Aufklärung im Kindesalter z.B. durch Themenwochen in Bildungseinrichtungen anzustoßen.
  • Unterstützungsmaßnahmen und Anstoßen von Müllsammelaktionen um Bürgerinnen und Bürgern das Ausmaß an Abfall aufzuzeigen und gleichzeitig öffentliche Plätze abfallfrei halten.
  • Bessere Kontrolle der geltenden Vorschriften (z. B. Zigarettenkippen) zur Müllentsorgung im öffentlichen Raum.
  • Unterstützung und Förderung der Refill Initiative.
  • Kommunikation zur Trinkbarkeit des Leitungswassers ausbauen.
  • Unterstützung und Förderung von Mehrwegkonzepten (z. B. Recup).
  • Relevante Ökothemen (17 Nachhaltigkeitsziele, Kreislaufwirtschaft etc.) in Lehrplänen von Schulen verankern. (z. B. Schulfach Zukunft)
  • Einen Besuch in Recyclingwerken/Abfallsammelwerken/ bei der Müllabfuhr im Schullehrplan verankern.
  • Mehrwegoptionen und Leitungswasserangebot als Industriestandard annehmen und verbreiten.
  • Smart Labeling als Industriestandard annehmen und verbreiten.
  • Vernetzung und Austausch untereinander, um Formate und Initiativen zu entwickeln, die die Problematik Kindern, Schülern und Studenten näher bringen.
  • Einrichtung von Schulgärten.
  • Das Bestellsystem von Kantinen in Kindergärten und Schulen von “Opt-out” zu “Opt-in” umstellen.
  • Für den Außerhaus-Konsum von Speisen können eigene Behältnisse mitgebracht oder auf ein Mehrweg-Pfandsystem für Take-Away-Verpackungen zurückgegriffen werden.

Nachhaltiger Konsum

  • Eine Zusammenarbeit mit Nachhaltigkeits-Influencern auf Sozialen Medien anstoßen.

  • Wo möglich, wiederverwendbare Verpackungen anbieten, z.B. Obstbeutel statt Plastiktüte, Brotbeutel statt Papier/Plastiktüte, Mehrwegoption an der Fleisch- und Käsetheke.
  • Textilhändler können den Higg Index auf Produktebene anzeigen.
  • Online-Versandhändler können Kunden die Option anbieten, bereits genutzte Verpackungen für den Versand zu wählen.
  • Alternative Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Algen, Mais, etc.) sollten weiter getestet und eingesetzt werden,
  • Onlinehändler sollten “Nachhaltigkeit” als Filteroption für Produkte anbieten, sodass Kundinnen und Kunden ihre Suche nicht nur auf Größe, Farbe usw. einstellen, sondern zusätzlich auf Nachhaltigkeit.
  • Unternehmen können einen Beauftragten für Nachhaltigkeit bestimmen, der Initiativen anstößt und umsetzt.
  • Die Personalabteilung kann Teambuilding Aktivitäten rund ums Thema
    Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung entwickeln.
  • Nachhaltigkeits-Influencern und -initiativen auf Sozialen Medien folgen um Inspirationen und Ideen zu sammeln.

Nutzungsdauer von Produkten verlängern

  • Erweiterung des Engagements auch bei Produkten die nicht energieverbrauchsrelevant sind.
  • Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten nicht als optional oder nur im Falle von Leerstand deklarieren, da dies sonst keine Priorität ist.
  • Digitale Lösungen, die durch Automatisierung skalierbare Lösungen für alle Produkte und Kundengruppen schaffen können, fördern und als bessere Lösung begreifen.
  • Rechtliche Förderung von Wiederverwendung unterstützen. Oft ist es so, dass Sachen nach abhanden des Kunden bereits als Müll deklariert sind und je nach Kategorie nicht wiederverwendet werden dürfen. Dies ist eine Barriere für zirkuläre Geschäftsmodelle die aufgehoben werden muss.
  • Förderung nationaler Initiativen.
  • Beauftragung von Studien zum aufzeigen von Potenzialen.
    Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz in der Lieferkette, damit Produkte genau klassifiziert und getrennt werden können.
  • Konkretisierung des Punktes “geeignete Maßnahmen zur Information” und Ausrichtung dieses auf die Zukunft. Zum Beispiel sollte geklärt werden, was sich im Kontext der Effektivität der bisherigen Maßnahmen ändern soll.
  • Reduzierte MwSt. gibt es bereits in anderen Ländern. Die Umsetzung sollte in Deutschland zeitnah durchgeführt werden.
  • Reparatur Cafés und lokale Anlaufstellen sind gut für alle transportablen kleinen Geräte, vernachlässigen aber alle großen oder schwer transportable Geräte, obwohl diese jedoch deutlich mehr Abfall produzieren. Hier können digitale Lösungen gezielter unterstützt werden.
  • Anbieten von Reparaturen verpflichtend machen für Betriebe – oft haben lokale Betriebe andere Aufträge, die mehr Geld einbringen und priorisieren daher diese.
  • Ggfs. den Prozess für Wartungen und Inspektionen standardisieren – viele Betriebe kommen bei diesen Tätigkeiten nicht hinterher, machen diese unterschiedlich, oder führen sie teilweise nicht durch.
  • Nachhaltiges Produktdesign sollte als Industriestandard angenommen und gefördert werden.
  • Das Konzept der Kreislaufwirtschaft sollte in der Unternehmens-strategie verankert werden.
  • Transparenz in der Lieferkette schaffen.
  • Besseren und schnellen Reparaturservice als Kundenservice erkennen und einführen.
  • Praktische Erfahrungen mit Reparaturen als Teil der Ausbildung in Schulen, da diese die Affinität dazu erhöhen und ein erstes Bewusstsein erzeugen.

Mitwirkende Startups mit Fokus auf Nachhaltigkeit

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